Entenfleisch: Oft aus Intensivmast (Info)

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
1 Info
  Von Anja Dannenberg
....
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! Information
  Fleisch
Zubereitung:
. In den Wintermonaten riecht man haeufiger den Duft von Entenbraten
aus dem Ofen. Auch Kurzgebratenes von der Ente, zum Beispiel
Entenbrust in knusprigen Streifen auf Salat, wird in Deutschland
immer beliebter. Oft stammen die Tiere, aehnlich wie Huehner und
Puten, aus Intensivmast. Gibt es auch Enten aus artgerechter
Haltung? Angeboten werden vor allem Peking- und Flug- oder
Barbarieenten. Worin unterscheiden sich die Sorten?

Alle meine Entchen ...
Enten geht es gut, wenn sie mit ihren Watschelfuessen munter auf dem
See herumpaddeln koennen. Die Stockente ist unsere haeufigste
heimische Schwimmente. Sie hat einen breiten Schnabel und
Ruderfuesse sowie ein Wasser abweisendes Gefieder, das mit einem
fettartigen Sekret aus der so genannten Buerzeldruese gepflegt wird.
Diese Druese befindet sich am Schwanzansatz. Ente und Erpel (die
maennliche Ente) unterscheiden sich deutlich. Die Ente ist eher
unauffaellig braun gefaerbt, waehrend der Erpel durch einen
glaenzend gruenen Kopf, ein weisses Halsband und einen gelben
Schnabel gekennzeichnet ist. Der Vogel nistet gerne zwischen den
Stockausschlaegen gefaellter Baeume, daher auch die Bezeichnung
"Stockente".

Massentierhaltung - traurig fuer Mensch und Tier
In duesteren Hallen fristen viele ihrer Artgenossen aus der Mast ihr
Dasein. Tierschuetzer gehen angesichts der Haltungsbedingungen in
manchen Betrieben auf die Barrikaden. Bildmaterial, welches dem VIER
PFOTEN e.V. vor gut einem Jahr zugespielt wurde, zeigt Mastenten,
die dicht gedraengt bei Kunstlicht dahinvegetieren. Sie haben keinen
Auslauf, keine Bademoeglichkeit und keine Wasservorrichtungen, die
das Eintauchen des Kopfes zur Gefiederpflege ermoeglichen wuerden.
Verwesende Kadaver liegen im Stall herum, mehrfach sind auch
verkuemmerte Enten zu sehen, die sich aus eigener Kraft nicht mehr
bewegen koennen.

Unzureichende Haltungsvorschriften
Auf dem Lehr- und Forschungsgut Ruthe der Tieraerztlichen Hochschule
Hannover arbeiten Experten an der Entwicklung besserer
Haltungsbedingungen. Sie versuchen, einen Kompromiss zwischen
Tierschutz und Wirtschaftlichkeit zu finden. Die Enten leben hier
zwar auch in Hallen, allerdings bei Tageslicht, geringerer
Besatzdichte und Temperaturen wie im Freien.
Die gesetzlichen Regelungen zur Mast von Enten sind bislang eher
spaerlich. Lediglich auf Europaeischer Ebene existieren
"Empfehlungen des Staendigen Ausschusses im Europaeischen
Uebereinkommen zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen
Tierhaltungen". Sie sollen auch den deutschen Veterinaeraemtern als
Leitlinie fuer die Beurteilung von Mastbetrieben dienen. In
Brandenburg und Niedersachsen haben die zustaendigen Ministerien mit
den Erzeugerverbaenden freiwillige Vereinbarungen zum Schutz von
Peking- und Moschusenten ausgehandelt. Zwar enthalten die
Vereinbarungen erstmals einige Mindestanforderungen, allerdings
muessen diese nur von den Verbandsmitgliedern eingehalten werden.
Sie ersetzen nicht allgemein gueltige und verbindliche gesetzliche
Regelungen.

Verzicht auf Arzneimittel
Obwohl zum Futter keine Arzneimittel wie Antibiotika gemischt
werden, erkranken die Enten im Forschungsinstitut Ruthe nur selten.
Erreicht wurde das durch Vorsorge mit Impfstoffen und Einhalten
strenger Hygieneauflagen. Lebensmittelueberwachungsaemter
bestaetigen, dass Salmonellen bei Enten kaum noch vorkommen. Das ist
auch der Arbeit von Tierarzt Dr. Gerd Reetz zu verdanken, der neben
den Enten im Forschungszentrum auch die Bestaende des groessten
Entenzuechters in Deutschland kontrolliert: "Immunprophylaxe heisst:
Wir impfen die Mutter, meinen aber letztlich das Kind. Durch das
Weitergeben von muetterlichen Antikoerpern ueber das Brutei
schuetzen wir die Mastenten vor den spezifischen Krankheiten, die
Enten gefaehrlich werden koennen, aber auch vor allgemeinen
Infektionen, zum Beispiel durch Salmonellen."

Massenprodukt Pekingente
Aus der wilden Stockente gingen zahlreiche Entenrassen hervor, zum
Beispiel auch die in Europa und Nordamerika am weitesten verbreitete
Mastrasse, die Amerikanische Pekingente. Seit 1873 wird sie in den
USA gezuechtet. Die Gruenderpopulation bildeten aus China
importierte Enten. Weisse Pekingenten werden nach sieben bis acht
Wochen Mast geschlachtet und wiegen dann etwa 2,5 Kilogramm.

Barbarieenten fuer Gourmets
Die Flug- oder Barbarieente (auch Moschus- oder Warzenente genannt)
stammt von einer Wildform in Brasilien ab, die in Fluss- und
Sumpfregionen beheimatet war. Sie wurde von spanischen Eroberern im
16. Jahrhundert mit nach Europa gebracht. Koerper und Schwanz sind
laenger als bei der Stockente, die Flugmuskulatur ist kraeftig
entwickelt. Flugenten schnattern nicht, sie machen durch ein lautes
Zischen auf sich aufmerksam.
Im Alter von zehn bis elf Wochen sind die Tiere schlachtreif. Diese
Tiere gelten als Delikatesse, ihr Fleisch ist im Vergleich zur
Pekingente magerer und hat einen charakteristischen, herzhaften
Geschmack. Barbarieenten sind allerdings fast 25 Prozent teurer als
Pekingenten. Die Bratgewichte liegen bei Enten um 1,6 Kilogramm, bei
Erpeln um 3 Kilogramm.

Ein Leben auf Gittern
In der Forschungsanstalt Ruthe ist den Schwimmfuessen der
Moschusenten kein Stroh als Unterlage gegoennt. An Gitterrosten auf
dem Boden fuehrt hier nach Ansicht der Experten kein Weg vorbei.
Prof. Josef Kamphues von der Tieraerztlichen Hochschule Hannover:
"Die Moschusentenhaltung findet auf so genannten Kunststoffrosten
statt. Und dieser Kunststoffrost ermoeglicht, dass die sehr
fluessigen Exkremente auch sofort durchtreten, so dass der Bereich
in dem sich die Ente bewegt, in dem sie liegt, auch trocken bleibt."

Zukunftsvision: Entendusche
Enten sind Wasservoegel, doch bislang muessen sie die Gefangenschaft
in Trockenheit verbringen. Auf dem Forschungsgut will man den
Mastenten in Zukunft endlich groessere Mengen an Wasser zur
Verfuegung stellten. In puncto Hygiene kein leichtes Unterfangen, da
das Wasser, das die Enten trinken und mit dem sie sich putzen, nicht
mit Exkrementen verschmutzt sein darf. Tierarzt Dr. Gerd Reetz: "Da

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