Rezept für 1 - Text
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. | In den Wintermonaten riecht man haeufiger den Duft von Entenbraten aus dem Ofen. Auch Kurzgebratenes von der Ente, zum Beispiel Entenbrust in knusprigen Streifen auf Salat, wird in Deutschland immer beliebter. Oft stammen die Tiere, aehnlich wie Huehner und Puten, aus Intensivmast. Gibt es auch Enten aus artgerechter Haltung? Angeboten werden vor allem Peking- und Flug- oder Barbarieenten. Worin unterscheiden sich die Sorten? Alle meine Entchen ... Enten geht es gut, wenn sie mit ihren Watschelfuessen munter auf dem See herumpaddeln koennen. Die Stockente ist unsere haeufigste heimische Schwimmente. Sie hat einen breiten Schnabel und Ruderfuesse sowie ein Wasser abweisendes Gefieder, das mit einem fettartigen Sekret aus der so genannten Buerzeldruese gepflegt wird. Diese Druese befindet sich am Schwanzansatz. Ente und Erpel (die maennliche Ente) unterscheiden sich deutlich. Die Ente ist eher unauffaellig braun gefaerbt, waehrend der Erpel durch einen glaenzend gruenen Kopf, ein weisses Halsband und einen gelben Schnabel gekennzeichnet ist. Der Vogel nistet gerne zwischen den Stockausschlaegen gefaellter Baeume, daher auch die Bezeichnung "Stockente". Massentierhaltung - traurig fuer Mensch und Tier In duesteren Hallen fristen viele ihrer Artgenossen aus der Mast ihr Dasein. Tierschuetzer gehen angesichts der Haltungsbedingungen in manchen Betrieben auf die Barrikaden. Bildmaterial, welches dem VIER PFOTEN e.V. vor gut einem Jahr zugespielt wurde, zeigt Mastenten, die dicht gedraengt bei Kunstlicht dahinvegetieren. Sie haben keinen Auslauf, keine Bademoeglichkeit und keine Wasservorrichtungen, die das Eintauchen des Kopfes zur Gefiederpflege ermoeglichen wuerden. Verwesende Kadaver liegen im Stall herum, mehrfach sind auch verkuemmerte Enten zu sehen, die sich aus eigener Kraft nicht mehr bewegen koennen. Unzureichende Haltungsvorschriften Auf dem Lehr- und Forschungsgut Ruthe der Tieraerztlichen Hochschule Hannover arbeiten Experten an der Entwicklung besserer Haltungsbedingungen. Sie versuchen, einen Kompromiss zwischen Tierschutz und Wirtschaftlichkeit zu finden. Die Enten leben hier zwar auch in Hallen, allerdings bei Tageslicht, geringerer Besatzdichte und Temperaturen wie im Freien. Die gesetzlichen Regelungen zur Mast von Enten sind bislang eher spaerlich. Lediglich auf Europaeischer Ebene existieren "Empfehlungen des Staendigen Ausschusses im Europaeischen Uebereinkommen zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Tierhaltungen". Sie sollen auch den deutschen Veterinaeraemtern als Leitlinie fuer die Beurteilung von Mastbetrieben dienen. In Brandenburg und Niedersachsen haben die zustaendigen Ministerien mit den Erzeugerverbaenden freiwillige Vereinbarungen zum Schutz von Peking- und Moschusenten ausgehandelt. Zwar enthalten die Vereinbarungen erstmals einige Mindestanforderungen, allerdings muessen diese nur von den Verbandsmitgliedern eingehalten werden. Sie ersetzen nicht allgemein gueltige und verbindliche gesetzliche Regelungen. Verzicht auf Arzneimittel Obwohl zum Futter keine Arzneimittel wie Antibiotika gemischt werden, erkranken die Enten im Forschungsinstitut Ruthe nur selten. Erreicht wurde das durch Vorsorge mit Impfstoffen und Einhalten strenger Hygieneauflagen. Lebensmittelueberwachungsaemter bestaetigen, dass Salmonellen bei Enten kaum noch vorkommen. Das ist auch der Arbeit von Tierarzt Dr. Gerd Reetz zu verdanken, der neben den Enten im Forschungszentrum auch die Bestaende des groessten Entenzuechters in Deutschland kontrolliert: "Immunprophylaxe heisst: Wir impfen die Mutter, meinen aber letztlich das Kind. Durch das Weitergeben von muetterlichen Antikoerpern ueber das Brutei schuetzen wir die Mastenten vor den spezifischen Krankheiten, die Enten gefaehrlich werden koennen, aber auch vor allgemeinen Infektionen, zum Beispiel durch Salmonellen." Massenprodukt Pekingente Aus der wilden Stockente gingen zahlreiche Entenrassen hervor, zum Beispiel auch die in Europa und Nordamerika am weitesten verbreitete Mastrasse, die Amerikanische Pekingente. Seit 1873 wird sie in den USA gezuechtet. Die Gruenderpopulation bildeten aus China importierte Enten. Weisse Pekingenten werden nach sieben bis acht Wochen Mast geschlachtet und wiegen dann etwa 2,5 Kilogramm. Barbarieenten fuer Gourmets Die Flug- oder Barbarieente (auch Moschus- oder Warzenente genannt) stammt von einer Wildform in Brasilien ab, die in Fluss- und Sumpfregionen beheimatet war. Sie wurde von spanischen Eroberern im 16. Jahrhundert mit nach Europa gebracht. Koerper und Schwanz sind laenger als bei der Stockente, die Flugmuskulatur ist kraeftig entwickelt. Flugenten schnattern nicht, sie machen durch ein lautes Zischen auf sich aufmerksam. Im Alter von zehn bis elf Wochen sind die Tiere schlachtreif. Diese Tiere gelten als Delikatesse, ihr Fleisch ist im Vergleich zur Pekingente magerer und hat einen charakteristischen, herzhaften Geschmack. Barbarieenten sind allerdings fast 25 Prozent teurer als Pekingenten. Die Bratgewichte liegen bei Enten um 1,6 Kilogramm, bei Erpeln um 3 Kilogramm. Ein Leben auf Gittern In der Forschungsanstalt Ruthe ist den Schwimmfuessen der Moschusenten kein Stroh als Unterlage gegoennt. An Gitterrosten auf dem Boden fuehrt hier nach Ansicht der Experten kein Weg vorbei. Prof. Josef Kamphues von der Tieraerztlichen Hochschule Hannover: "Die Moschusentenhaltung findet auf so genannten Kunststoffrosten statt. Und dieser Kunststoffrost ermoeglicht, dass die sehr fluessigen Exkremente auch sofort durchtreten, so dass der Bereich in dem sich die Ente bewegt, in dem sie liegt, auch trocken bleibt." Zukunftsvision: Entendusche Enten sind Wasservoegel, doch bislang muessen sie die Gefangenschaft in Trockenheit verbringen. Auf dem Forschungsgut will man den Mastenten in Zukunft endlich groessere Mengen an Wasser zur Verfuegung stellten. In puncto Hygiene kein leichtes Unterfangen, da das Wasser, das die Enten trinken und mit dem sie sich putzen, nicht mit Exkrementen verschmutzt sein darf. Tierarzt Dr. Gerd Reetz: "Da |
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