Flomen, Liesen... 1/2

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Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Flomen
  Liesen
  Schmer
  GRIEBENSCHMALZ Geschenke aus der eigenen Kueche, Burda
250 Gramm Schweineflomen
250 Gramm Ungeraeucherter Bauchspeck
250 Gramm Fetter geraeucherter Speck
250 Gramm Zwiebeln
2 Saeuerliche Aepfel
1 Teelöffel Majoran
  Schwarzer Pfeffer
  REF siehe Text Zusammengestellt von Rene Gagnaux
....
Kategorien
! Aufbau
  Info
  Flomen
  Liesen
  Schmer
Zubereitung:
. Thomas Proeller, 15.12.1999:

Also Flomen ist das Nierenfett des Schweines. Liegt also in der
Bauchhoehle des Tieres. Wird bald nach dem Schlachten entnommen und
gut gekuehlt. Flomen ergibt im Vergleich zum frischen ungeraeucherten
(regional: "gruenem") Speck ein etwas festeres Schmalz. Das liegt
daran, dass der Anteil ungesaettigter Fettsaeuren im Rueckenspeck in
der Regel hoeher ist als in den Flomen. [...] bedeutet groesserer
Anteil ungesaettigter Fettsaeuren im Fett, dass das Fett einen
niedrigeren Schmelzpunkt hat und damit auch leichter zu schmieren ist.

Tante Beck, 04.11.1998:

:>In Norddeutschland heisst das Flomen, bei uns in Sachsen
:> Schmeer. Gibt einen sehr reinen Schweineschmalz mit wenig
:> Grieben.

Liessenhaut (Flomenhaut)

Bei der Liesenhaut handelt es sich um die Haut, die das Nierenfett des
Schweines (Liesen, Flomen, Schmer) nach der Bauchhoehle zu
ueberdeckt. Die Moeglichkeit ihrer Verwendung ist seit Jahrzehnten
bekannt. Bei Hausschlachtungen ist sie in vielen Gegenden schon seit
langem eine begehrte Wursthuelle. Am einfachsten kann die Liesenhaut
gewonnen werden, wenn die Liesen schlachtwarm aus den
Schweinehaelften geloest werden. Sie werden auf einem Brett oder
einem Tisch aus-gebreitet, so dass die Hautseite nach oben liegt. Die
Liesen muessen voellig glatt liegen und duerfen keinerlei Falten
zeigen. So laesst man sie erkalten. Hierdurch wird erreicht, dass
sich die Haut besser, besonders fettfreier, loesen laesst. Sind die
Liesen ausreichend erkaltet, so schneidet man etwa 1-2 Finger breit
vom Rande aus die Haut ein, so dass dadurch der Umriss des zu
gewinnenden Teiles gegeben ist. Mit der linken Hand wird dann die
Haut abgezogen, waehrend die rechte das Fett abdrueckt. Von bereits
erkalteten Liesen muss die Liesenhaut vorsichtig geloest werden,
damit sie nicht einreisst. Hierbei ist es schwer moeglich, die Haut
fettfrei zu gewinnen. Darum ist es dann wohl immer erforderlich, das
noch anhaftende Fett nach dem Abziehen zu entfernen. Zu diesem Zwecke
waermt man die Haut mit Wasser etwas an, breitet sie danach aus und
schabt mit dem Schlesinger das Fett ab. Die Liesenhaut wird auf ein
Brett gespannt. Ist sie ausreichend getrocknet, kann sie
zurechtgeschnitten werden. Dafuer faltet man sie einmal in der
Laengsrichtung und schneidet die gewuenschte Form. Meist waehlt man
die Form der Kalbsblase, manchmal auch Schlossdarmform. [...] In
manchen Betrieben legt man zum Naehen der Liesenhaeute je einen Bogen
Pergamentpapier unter und auf sie, und zwar so, dass die Kante des
Papiers mit der Liesenhautkante abschneidet. Das mit durchgenaehte
Papier wird nachher abgerissen. Dadurch schiebt sich die Haut beim
Naehen besser weiter und die Maschine wird nicht fettig. In
Liesenhaeute kann nur Rohwurst gefuellt werden.

Tante Beck, 11.10.2001:

Zur Gewinnung von Schweineschmalz verwendet man das Bauchfett (Flomen,
Liesen, Schmer). Der Fettgehalt liegt bei etwa 92 %. Die Gewinnung der
tierischen Fette erfolgt durch ausschmelzen bei hoeheren
Temperaturen. Das Ausschmelzen erfolgt entweder in Gefaessen direkt
ueber dem Feuer oder in doppelwandigen Gefaessen, die mit Wasseroder
Dampf beheizt werden. Das Fettgewebe wird in Wuerfel geschnitten oder
durch den Wolf gedreht. Ein Anbrennen der Grieben in direkt beheizten
Kesseln (Kohlekesseln) ist leicht moeglich und daher nicht
empfehlenswert. Die gleichen Ertgebnisse treten aber auch auf, wenn
beim Ausschmelzen laengere Zeit ueberhitzt wird. Die
Ausschmelztemperatur bestimmt die Qualitaet des Schmalzes. Nach
genuegendem Absetzen der Grieben wird das Schmalz von den Grieben
getrennt. Die Trennung erfolgt durch Filtration. Dazu verwendet man
entsprechende Filtertuecher. Schweineschmalz hat eine weisse Farbe,
ist weich, ist streichfaehig und besitzt einen schwachen Geruch. Die
Oberflaeche des erstarrten, erkalteten Schmalzes zeigt typische
wulstige Formen.

Christine Paeth, 13.11.1999, Griebenschmalz:

Schweineflomen unter fliessendem Wasser gruendlich abspuelen und mit
Haushaltspapier sorgfaeltig trockentupfen. Dann ebenso wie den
Bauchspeck und den geraeucherten Speck in kleine Wuerfel schneiden.
Alles in einem moeglichst hohen, aber weiten Topf bei ganz milder
Hitze langsam auslassen, bis die Grieben glasig sind. Grieben mit
einem Schaumloeffel herausnehmen und in einer Pfanne knusprig braun
roesten. Die Zwiebeln schaelen und fein wuerfeln. Die Aepfel
ebenfalls schaelen, vierteln, von den Kerngehaeusen, Blueten- und
Stengelansaetzen befreien und ebenfalls wuerfeln. Beides
portionsweise in das heisse Schmalz geben. Niemals alles auf einmal
nehmen, dann koennte das Fett schaeumen und ueberlaufen. Immer wieder
sorgfaeltig umruehren. Erst wenn die Zwiebeln goldbraun geworden
sind, das Schmalz vom Herd nehmen, mit den Grieben mischen und mit
Majoran und Pfeffer wuerzen. In Steingutgefaesse fuellen und
abkuehlen lassen.

#AT Rene Gagnaux
#D 05.01.2002
#NI **
#NO Gepostet von: Rene Gagnaux
#NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net

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