Rezept für 1 - Text
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Zubereitung: | |
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. | Der Pruegelkrapfen - ein Kunstwerk Der Pruegelkrapfen wurde im Mittelalter noch Spiesskuchen genannt und war eine Spezialitaet aus Kloster- und Fuerstenkuechen. ueber offenem Feuer drehte man riesige Spiesse, auf die schichtweise Teig aufgegossen wurde. Genauso hat man spaeter in baeuerlichen Kuechen fuer hohe Festtage die Pruegelkrapfen gemacht. Mindestens zwei Personen waren zwei Tage mit der Produktion beschaefigt. Heute hat niemand mehr Zeit fuer so aufwendige Speisen, und ausserdem sind offene Feuerstellen fuer Haushalte verboten. Im oesterreichischen Freilichtmuseum in Stuebing bei Graz, wo aus ganz oesterreich alte Bauernhaeuser und ihre Nebengebaeude originalgetreu wiederaufgebaut worden sind, haben wir eine original steirische Rauchkuchl gefunden - die ideale Feuerstelle fuer die zeitraubende und risikoreiche Produktion eines Pruegelkrapfens. Um das offene Feuer wird ein U-foermiges Maeuerchen aus Ziegelsteinen aufgebaut. Darauf werden verschiedene Halterungen fuer den Pruegel fixiert. Der normale Pruegel ist zirka vierzig Zentimeter lang und konisch. Er wird in Backpapier eingehuellt, ueber das dann in ganz engen Wicklungen sechzig Meter dicker Spagat gelegt werden - zirka eine Stunde Arbeit fuer zwei Personen. Der Spagat auf dem Pruegel wird sehr gut eingefettet und erhitzt. Dann wird es spannend: Die erste Teigschicht aus doppeltgeruehrtem Biskuitteig wird aufgebracht und waehrend langsamer Drehungen gebacken. Wichtig ist, dass die Grundschicht gut durchgebacken ist, sonst halten die anderen Schichten nicht. Dann wird der Teig mit einem Schoepfloeffel immer weiter auf den Pruegel gegossen. Natuerlich muss staendig ruhig gedreht werden, dadurch bildet sich auf dem Pruegel eine Spirale. Sechs bis acht Stunden dauert es, bis der ganze Teig auf dem Pruegel aufgebacken ist. In dieser Zeit muss der werdende Krapfen staendig gedreht werden, und das Feuer muss immer eine bestimmte Hitze abgeben. Vor den letzten Teigaufguessen kann man Mandelsplitter in die dickere Spirale stecken. Die letzte Schicht ist aus Zuckerguss, den man mit Marmelade faerben kann. Ist der Krapfen fertiggebacken, muss er mehrere Stunden auskuehlen. Dann wird es noch einmal spannend: Der Krapfen muss vom Pruegel heruntergenommen werden. Dazu wird der Spagat vorsichtig von der Seite herausgezogen. Zieht man zu schnell, koennen Teile des Krapfens mit der Schnur herausgerissen werden, oder das ganze Backwerk platzt. Nach zwei Tagen Lagerung in einem feuchten, kuehlen Raum schmeckt der Pruegelkrapfen am besten. #AT Rene Gagnaux #D 31.12.2001 #NI ** #NO Gepostet von: Rene Gagnaux #NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net |
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