Chili & Co (Info)

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  Gewürze
Zubereitung:
. Seit ueber 5000 Jahren werden Chilies in Sued- und Zentralamerika
angebaut und der Name der Schote stammt aus dem Nahuatl, das von den
Azteken in Mexico gesprochen wurde.

Schon in fruehester Zeit bereicherten die Menschen ihre Nahrung mit
Gewuerzen. Als Nebeneffekt erschlossen sie sich damit auch weitere
Vitaminquellen. Die Entdeckungsfahrten des Kolumbus und der anderen
Eroberer waren stark davon motiviert, das Herkunftsland jener
Gewuerze zu finden, die Marco Polo hundert Jahre zuvor aus dem
Fernen Osten mitgebracht hatte. Statt des Orients erreichte Kolumbus
Amerika, und statt der gesuchten Gewuerze fand er Mais, Kartoffeln
und Tomaten. Jedoch fiel ihm auf, dass die Indios ihre Speisen mit
getrockneten und geriebenen, scharf schmeckenden Schoten wuerzten,
die er kurzerhand zu Pfefferschoten erklaerte, was aber nicht
stimmte. Ausgrabungen lassen darauf schliessen, dass die Chilischote
bereits vor 7000 Jahren in Mexiko angebaut wurde.

Durch den weltweiten Gewuerzhandel gelangten die Chilischoten per
Schiff von Mittel und Suedamerika nach Indien und China. Die Tuerken
fanden bei ihren Kriegszuegen und der Eroberung von 1513 n. Chr. in
Hormuz am Persischen Golf riesige Anbaugebiete fuer Chilischoten
vor. Die tuerkische Vergangenheit in Ungarn erklaert das
Heimischwerden der suedamerikanischen Pflanze in ganz Ungarn.

Botanisch gehoeren die Chilischoten zu den Nachtschattengewaechsen,
genauer gesagt, sie sind eine Art der Gemuesepaprikas, naemlich
"Capsicum frutescens", die Gewuerzpflanze mit dem hoechsten
Schaerfegrad. Nach Salz sind Chilis das weltweit am haeufigsten
benutzte Gewuerz. Die Chilipflanze waechst in aufrechten Bueschen
und bringt leuchtend rote, spitze Chilifruechte hervor. Es gilt, je
kleiner und roter, desto schaerfer. Die roten, gelben, gruenen
Fruechtchen sind ausgereift rot, im unreifen Stadium gruen und
dazwischen gelb bis orangerot. Generell sind sie in jedem
Farbstadium erntefaehig. Neue Zuechtungen haben jedoch den
Farbkatalog der Chilis erheblich erweitert. Es gibt auch blaue und
schwarze Schoten.

Sorten:
Die scharfen Schoten gibt es in 100 verschiedenen Sorten und in den
unterschiedlichsten Schaerfegraden. Gemahlen sind Chilischoten als
Cayennepfeffer bekannt. Chilipulver ist eine Erfindung des
texanisch-deutschen Cafebesitzers W. Gebhardt, der diese Mischung
anno 1894 erfand. Sie enthaelt neben gemahlenem Chilipulver immer
einen Anteil an Kreuzkuemmel, Salz, Knoblauch und Oregano.

Gesundheit:
Der wichtigste Wirkstoff in den Chilischoten ist das Capsaicin, das
die Schaerfe bewirkt. Der Name stammt aus dem Griechischen "ich
beisse". Es ist noch in einer Verduennung von 1:100.000 zu
schmecken. Auch die Samen sind scharf. Capsaicin ist seit ewigen
Zeiten Heilmittel bei Durchblutungsstoerungen. Die Substanz macht
das Blut duennfluessiger und verhindert Thrombenbildung. Ebenso
schuetzt das Capsaicin die Schleimhaeute vor Bakterienbefall. Gerade
in tropischen Gebieten, wo der Bakteriendruck besonders hoch ist,
wird generell scharf gewuerzt, um Darminfektionen vorzubeugen. Aber
Vorsicht bei vorhandenen Magenschleimhautreizungen und
Entzuendungen. Recht neu ist der Einsatz von Capsaicin in der
Schmerztherapie. Es wirkt aeusserst schmerzlindernd. Interessant
ist, dass das Capsaicin die Oxidation von Speiseoelen verhindert.
Wenn beim Erhitzen von Speiseoel etwas Chilischote dabei ist, wird
dieser Prozess verlangsamt.
Die hoechste Vitaminkonzentration haben die roten Sorten, da sie
voll ausgereift sind. Uebrigens wird der natuerliche Farbstoff
Capsorubin, der die Chilies so dekorativ erroeten laesst, als
Farbstoff E 160c zugelassen.

Kauf und Lagerung:
Manche Chilisorten sehen auch besten Zustand runzelig aus, so dass
dies kein Hinweiss auf Frische ist. Weiche oder beschaedigte Schoten
sollte man nicht kaufen. Die Schoten sollten glatt und glaenzend
anfuehlen. Im Gemuesefach halten sie sich einige Tage. Die Schaerfe
der Schoten haengt sehr von den Wachstumsbedingungen jeder einzelnen
Pflanze ab. Je mehr sie um Licht, Wasser und Boden kaempfen muss,
desto mehr Capsaicin produziert sie, also umso schaerfer.

Verarbeitung:
Beim Verarbeiten am besten Handschuhe anziehen, denn sobald sie die
Schoten aufschneiden und mit dem Capsaicin in Beruehrung kommen,
kann der Wirkstoff hoellisch auf der Haut brennen. Niemals in den
Augen reiben !

Tipps:
Im "Schaerfe-Notfall" koennen sie immer auf folgende
Erste-Hilfe-Regeln zurueckgreifen:
- Trinken Sie Wasser, auch wenn es die Schaerfe nur lindert, jedoch
nicht neutralisiert.
- Sollte Ihnen in einem Indischen Restaurant die Luft ausgehen, dann
bestellen sie sich sofort das Getraenk Lassi, eine Mischung aus
Eiswasser und Joghurt. Das Eiswasser lindert die Schaerfe, und der
Joghurt saugt sie auf.
- Auch Zucker saugt die Schaerfe auf. Sobald die Zunge brennt,
sollten sie einen Loeffel Zucker auf der Zunge zergehen lassen.
- Exzellente Brandloescher sind zudem Joghurt oder eiskalte Milch.
Solange im Mund lassen, bis man das Gefuehl hat, dass das Brennen
nachlaesst.

Rezepte:
Chili con Carne
Pizza mit Peperoni

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/alles-frisch/archiv/200
1/10/25/index.html

:Stichwort : Info
:Stichwort : Chili
:Erfasser : Christina Philipp
:Erfasst am : 25.10.2001
:Letzte Aender. : 25.10.2001
:Quelle : Kaffee oder Tee,
:Quelle : "Chili & Co",

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