Die besten Spaghetti...

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Spaghetti
  REF Rubrik Michael Merz Meyer´s, 41/2001
  -- Erfasst von Rene Gagnaux
....
Kategorien
! Aufbau
  Info
  Teigware
  Spaghetti
Zubereitung:
. Die besten Spaghetti bestehen bloss aus Hartweizenmehl, Wasser und
Salz. Zusaetzlich gilt es, eine Menge von kleinen Details zu beachten.

Pasta - das ist eine kulinarische Erfolgsgeschichte des 20.
Jahrhunderts. Muessig ist die Frage, wer die Teigwaren erfunden hat.
Denn das kann ueberall auf der Welt geschehen sein, wo es Mehl und
Wasser gibt. Es ist sicher, dass die Chinesen Pasta kannten, aber
auch der roemische Feinschmecker Apicius schreibt bereits kurz vor
Christi Geburt ueber 'laganum', spaetzleaehnliche Teigwaren, welche
als Beilage zu Fleisch aufgetischt wurden.

Unklar sind also die Anfaenge der Pasta-Kultur. Eines aber ist
sonnenklar: Es sind die Italiener, die all jene Pasta-Koestlichkeiten
erfanden, welche den Welterfolg erst moeglich machten. Zum Beispiel
die Spaghetti. Sizilien ist seit Urzeiten die Kornkammer der
Mittelmeergegend. Hier waechst jener ausgereifte, sonnengetrocknete
Hartweizen, der das beste Mehl fuer die Teigwaren liefert. In Neapel
entstanden die ersten 'Fattorie di Spaghetti'. Vor diesen
Spaghetti-Lokalen wurden die Teigwaren an der Sonne getrocknet. Und
von hier aus wurden sie in die ganze Welt exportiert. Als die
Napolitaner zu emigrieren begannen, war die Spaghetti-Industrie
geboren. Und der Nachschub aus der alten Heimat funktionierte prompt.

Inzwischen gibt es Spaghetti von den millimeterduennen 'Capelli
d'Angelo' bis zu den gut doppelt so festen Spaghettoni in den
staatlich verordneten zwoelf Durchmessern. In Italien sorgt das
'Reinheitsgesetz' fuer die hohe Basisqualitaet. Das ist deshalb
besonders wichtig, weil heute fast alle Pasta industriell hergestellt
wird. Nie, so schreibt dieses Gesetz vor, darf in der Pasta Wasser
mehr als einen Achtel des Gewichts ausmachen. Und Mehlstaub, wie er
zweitklassigen Teigwaren zugesetzt wird, ist verboten, denn er laesst
die gekochten Produkte gummig werden.

Es lohnt sich deshalb, vor dem Pasta-Einkauf die jeweilige
Produktedeklaration genau zu lesen. Sie darf nur die drei Worte
Hartweizenmehl, Wasser und Salz enthalten. Wenn Begriffe wie
Emulgatoren, Konservierungsmittel und Stabilisatoren aufgefuehrt
sind, ist das Produkt minderwertig.

Pasta wird immer in viel siedendem Salzwasser gekocht. Niemals darf
Oel ins Wasser! Alles, was die Pasta noch leckerer machen soll, wird
erst nach dem Garen zugefuegt. Dabei gilt die Regel: je delikater
eine Sauce ist, desto duenner duerfen die Spaghetti sein, je
handfester der Sugo, desto dicker muss die Pasta sein.

Immer wieder wird dabei ueber den Begriff 'al dente' diskutiert.
Lassen Sie mich deshalb dessen Ursprung erklaeren. Der Begriff, der
so viel wie bissfest bedeutet, stammt aus den Armeleutevierteln
Siziliens. Teigwaren, die al dente gekocht sind, haben einen winzigen
noch ungekochten mehligen Kern und quellen deshalb im Magen nach. So
saettigen sie schneller, werden langsamer verdaut und halten laenger
satt. Mit Wohlgeschmack hat der Begriff also nichts zu tun. Einmal
mehr ist dieser das Geschenk des besten Produkts und des praezisen
Garens.

#AT Rene Gagnaux
#D 20.10.2001
#NI **
#NO Gepostet von: Rene Gagnaux
#NO EMail: r.gagnaux@tic.ch

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