Wein machen live im Studio (Info)

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Zubereitung:
. "Kaffee oder Tee?" macht einen eigenen Wein. Das ist die Idee. Was
zwischen der Weinlese und dem Verkauf passiert, das wissen die
wenigsten. Da sind die Winzer im Keller alleine. Da gibt`s nur einen
Weg: den Keller ins Studio zu holen. Einen eigenen Wein im Kleinen
so ausbauen wie es im Grossen auch passiert.

Wir machen Druck:
Bevor man Wein machen kann, muss erstmal die Grundsubstanz her:
Trauben. Die Winzergenossenschaft Varnhalt gleich bei Baden-Baden um
die Ecke liefert sie. Einen Zentner von der Rebsorte
Mueller-Thurgau. Eine kleine Obstkelter muss genuegen, um den Saft
da herauszuholen. Es zeigt sich: das ist echte Schwerstarbeit. Der
Saft kommt nur in einem feinen Rinnsal von der Kelter, egal wie fest
man drueckt. Wir lernen: die Sache braucht ganz einfach Zeit. Steter
Druck und Geduld - und schon geht`s. Das was wir machen, nennt man
eine Ganztraubenpressung. D.h.: die Trauben werden unversehrt in die
Kelter gegeben. Die Profis helfen sich an dieser Stelle gerne damit,
dass sie die Trauben erstmal zermahlen. Sie maischen sie ein und
geben dann noch ein Enzym (Pektinase) drauf, also einen biologischen
Wirkstoff, der den Saft duennfluessiger macht. Statt der Handpresse
verwenden sie natuerlich aufwaendige Pneumatische Keltern. Das sind
liegende Zylinder, in denen ein Schlauch aufgepumpt wird. Druck
durch Luft presst die Trauben gegen die Filtermembran.

Bestandsaufnahme:
Zurueck zu unserem eigenen Most. Wir haben ihn untersucht: er hat
ein Mostgewicht von 72 Grad Oechsle. Dieses spezielle Mass sagt,
wieviel Zucker im Saft ist. In unserem Fall reicht er aus, um
spaeter einen Wein mit 9,4% Alkohol zu erzeugen. Jeder Weintrinker
weiss: das ist fuer einen trocknen Wein zu wenig. Deshalb darf
(sowohl in Deutschland als auch z.B. in Frankreich) Zucker zugesetzt
werden, um den Alkoholgehalt zu erhoehen. Wir streben 11,4% Alkohol
an und muessen deshalb unseren 25 Litern Saft 1,2 Kilo Zucker
beimischen. Das ist bei allen einfachen Qualitaetsweinen zulaessig
(nur Weine mit der Bezeichnung Kabinett und aufwaerts duerfen nicht
"angereichert" werden). Die Saeure messen wir bei 7 Gramm/Liter.
Das ist ein eher moderater Wert.

...und los geht`s...
Um aus dem Saft Wein zu machen, muss etwas passieren: die Hefen
zerlegen den Zucker und bilden Alkohol. Jeder Keller hat seine
eigenen "Naturhefe"-Kulturen, auch die Trauben bringen welche mit.
Nur weiss man nie so genau, welche das sind - und welches
Gaerergebnis sie bringen. Deshalb wird in der Praxis mit
Reinzuchthefen gearbeitet. Wir haben das auch gemacht. Die
Hefekulturen gibt es abgepackt zu kaufen, sie werden mit Wasser und
Most gemischt und zugegeben (normalerweise sorgt der Winzer dafuer,
dass der Most "scharf vorgeklaert" wird, also gefiltert oder
separiert, um die Naturhefen weitgehend herauszunehmen). Es gibt
Hefen mit verschiedenen Eigenschaften, manchen betonen die
Aromastoffe, andere koennen besonders hohe Alkoholgehalte
ueberleben.

...und so geht`s weiter...
Der Glasballon mit dem Most wird jetzt in einen dunklen, kuehlen
Raum gebracht und dann sich selbst ueberlassen. Die Gaerung setzt
nach kurzer Zeit ein.

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi
v/2001/09/27/index.html

:Stichwort : Info
:Stichwort : Wein
:Erfasser : Christina Philipp
:Erfasst am : 22.10.2001
:Letzte Aender. : 22.10.2001
:Quelle : Kaffee oder Tee,
:Quelle : SWR 27.09.2001;
:Quelle : Weinherstellung, Teil 1

#AT Christina Philipp
#D 22.10.2001
#NI **
#NO Gepostet von: Christina Philipp
#NO EMail: chrphilipp@web.de

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