Shrimps & Co: Meeresfruechte mit Geheimnissen (Info)

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
1 Info
  Von Ulrike Brueck
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! Information
  Fisch
Zubereitung:
. Zu den Feiertagen steigt die Lust auf edle Koestlichkeiten aus dem
Meer. Doch hier die richtige Wahl zu treffen, ist nicht leicht. Denn
in dem Begriffswirrwarr an Fischtheken und Kuehltruhen, auf
Etiketten und Speisekarten finden sich nur wenige zurecht. Was
unterscheidet Garnelen und Scampi, was sind genau Tiger Prawns,
Tiefseegarnelen, Nordmeerkrabben oder Kaisergranatschwaenze? Wie
wirken sich kalte Gewaesser oder waermere Lebensraeume auf den
Geschmack der Meerestiere aus? Welches Tier kommt aus dem offenen
Meer und welches aus der Zucht? Wie erkennt man beim Einkauf gute
Qualitaet?

Viele "Krabben" sind eigentlich Garnelen:
Als Vorspeise sind Shrimps- oder Krabbencocktails besonders beliebt.
Typisch dabei: die fette rosa Cocktailsosse und reichlich Obst aus
der Dose zum Auffuellen. Neben dem obligatorischen Salatblatt findet
man haeufig nur wenig Meerestiere in der Tunke. Welche Tiere sich
genau in der Sauce verbergen, bleibt dabei oft ein Geheimnis des
Kochs.
Wenn man Glueck hat, werden die kleinen, sehr aromatisch
schmeckenden Nordseekrabben verwendet. Diese Nordseekrabben heissen
zwar Krabben, sind aber rein zoologisch gesehen Garnelen. Richtige
Krabben haben naemlich Scheren und bewegen sich seitwaerts, wie zum
Beispiel die Strandkrabben, die man vom Urlaub an der See kennt.
Alle Meerestiere, die ansonsten als Krabben verkauft werden, sind in
der Regel Garnelen. Davon gibt es mehr als 2.000 verschiedene Arten
und Rassen.

Bessere Qualitaet aus kalten Gewaessern:
Garnelen unterscheidet man zunaechst nach der Groesse. Die kleinen
Garnelen heissen auf Englisch "shrimps" und auf Franzoesisch
"crevettes". Die grossen Garnelen, werden auch Riesengarnelen oder
auf Englisch "prawns" genannt.
Shrimps koennen aus warmen oder kalten Gewaessern stammen.
Kaltwassergarnelen gelten als hochwertiger als Warmwassergarnelen,
weil sie im kalten Ozeanwasser langsamer heranwachsen und deshalb
besonders zart und aromatisch sind. Die Eismeer-Garnele, auch als
Tiefsee-Garnele oder Groenland-Garnele gehandelt, wird in den kalten
Gewaessern um Island, Groenland und Norwegen gefangen. Diese Garnele
hat sehr festes, schmackhaftes Fleisch.
Garnelen aus warmen Regionen, wie Thailand, Malaysia oder Indien,
wachsen fast doppelt so schnell im Vergleich zu Tieren aus
Kaltwassergebieten. Ihr Fleisch schmeckt deshalb weniger intensiv.

Salzwassergarnelen haben besseres Aroma:
Die groesseren Garnelen unterscheidet man wie bei den Fischen in
Suesswasser- (Freshwater) und Salzwassergarnelen (Seawater). Die
preiswerteren Suesswassergarnelen sind gedrungen, blassrosa und
haben ein weniger schmackhaftes Fleisch als die langestreckten
Salzwassergarnelen.

Vom kostbaren Meerestier zur Massenware:
Garnelen koennen gefischt oder gefarmt werden. Alle
Kaltwassergarnelen werden mit Netzen vom Meeresgrund gefischt. Dabei
gehen leider auch viele kleine Fische mit ins Netz. Der wertvolle
"Beifang" bleibt haeufig ungenutzt.
Ohne Ruecksicht auf oekologische Konsequenzen werden Garnelen
weltweit gefarmt. In vielen Laendern der Dritten Welt, z.B. Ekuador
oder Thailand, werden die verschiedensten Garnelensorten in riesigen
Bassins im Schnellverfahren mit Fischmehl dick und fett gefuettert.
Die Garnelenzucht ist mittlerweile ein lukrativer Industriezweig.
Besonders die Tiger Prawns eignen sich gut fuer die Zucht und werden
in grossem Stil produziert - meist nur fuer den Export und oft mit
negativen Auswirkungen fuer heimische Landwirtschaft und Natur.

Frischware selten im Angebot:
95 Prozent der Meerestiere kommen tiefgekuehlt in den Handel. Nur
ganz hochwertige Ware (wie Hummer, Langusten, Jakobsmuscheln oder
Flusskrebse) werden frisch und zum Teil lebend eingefuehrt.
Die meisten Garnelen - nicht die Nordseekrabben - werden nach der
Anlandung oder nach der Ernte in der Farm gefrostet. Im Laden werden
die Tiere dann hinter der Theke aufgetaut und auf Eis angerichtet.
Vielfach werden sie dennoch als "frisch" verkauft. Serioese Haendler
kennzeichnen diese Ware mit dem Hinweis "aufgetaut - nicht wieder
einfrieren".

Mit Schutzglasur:
Damit die Garnelen keinen Frostbrand bekommen, werden sie mit einer
so genannten Glasur versehen. Dieser Schutzmantel aus Wasser
betraegt in der Regel etwa zehn Prozent des Warengewichts. Fuer
einen Preisvergleich zwischen verschiedenen Produkten sollte man
deshalb jeweils auf das genaue Abtropfgewicht achten. Ausserdem
sollten die Packungen kein sichtbares Eis enthalten.
Wurden die Meeresfruechte zu langsam gefrostet oder zwischendurch
noch einmal angetaut und neu verpackt, dann sind die Zellwaende oft
zerrissen und die Garnelen bleiben gummiartig zaeh, auch nach
laengerem Garen.

Unappetitlich - der Darm:
Garnelen ernaehren sich von Plankton. Daher ist der dunkle Darm fuer
den Menschen voellig ungefaehrlich, wird aber aus optischen Gruenden
oft entfernt. Dazu schneidet man die Garnele mit der Schere der
Laenge nach auf, der Darm ist dann ganz leicht herauszuziehen.

Mit oder ohne Panzer:
Garnelen werden mit und ohne Panzer angeboten. Als Cocktail-Garnele
bezeichnet man eine Verarbeitungsform, bei der die Garnele zwar
geschaelt, aber das letzte Panzersegment und der Schwanzfaecher zum
Festhalten beim "Dippen" erhalten bleiben. Es werden dafuer meist
groessere Garnelen verwendet.
Ob roh oder gekocht, die Tiere werden in den verschiedensten
Verarbeitungsstufen angeboten: das ganze Tier, nur den Schwanz,
halbiert und ganz ohne Schale. Man kann die Garnelen in all diesen
Varianten braten, nach Moeglichkeit jedoch nur ganz kurz. Braet man
die Tiere mit Schale, bleiben sie zarter und saftiger und bekommen
mehr Aroma.

Aufs richtige Auftauen kommt es an:
Kauft man grosse, tiefgekuehlte Garnelen, sollte man diese auf jeden
Fall ueber Nacht im Kuehlschrank auftauen und gut abtropfen lassen.
Die Tiere duerfen dabei nicht im Wasser liegen.

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