Die jungen Triebe des Zucchinigemueses...

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Zucchini
  REF Rubrik Michael Merz Meyer´s,35/2001
  -- Erfasst von Rene Gagnaux
....
Kategorien
! Aufbau
  Info
  Zucchini
Zubereitung:
. Die jungen Triebe des Zucchinigemueses haben kaum Geschmack. Deshalb
laesst sich aus ihnen mit etwas Fantasie fast alles zaubern.

Mit ihrer schlanken Form und der dunkelgruenen Haut werden die
Zucchini zwar oft den Gurkengewaechsen zugeteilt, sie gehoeren jedoch
zur Familie der Kuerbisse. Zucchini wechseln als ausgewachsene
Exemplare nicht nur ihren Namen zu Zucchetti, sondern finden dann
auch kaum mehr Abnehmer. Alle kennen und wollen sie nur in der
kleinen unreifen Form. Dabei ist uns allen klar, dass allzu junges
Gemuese kaum oder gar keinen Eigengeschmack besitzt. Was aber in
Zeiten, da die Form des Essens meist ueber dessen Inhalt steht, kein
Hinderungsgrund fuer eine bedeutende Kuechenkarriere sein kann.

Noch in den fuenfziger Jahren kannten nicht einmal die Kuechenchefs
den Spross aus der botanischen Familie der 'cucurbita pepo'. Erst in
den sechziger Jahren berichteten Frankreichfahrer von der
'courgette'. Sie hatten diese an der Cote d'Azur verspeist und
konnten sie nun im einheimischen Angebot nicht finden. Erst die
Nouvelle Cuisine half diesem Umstand ab. Sie vermochte in den
siebziger Jahren dem 'Kleingemuese' die Maerkte und damit die Kuechen
endgueltig zu oeffnen. Die Koeche hatte damals eine fast schon
unselige Liebe zu so genanntem 'Babygemuese' gepackt. Zwar besass
dieses kaum Aroma, doch liessen sich aus all den Karoettchen,
Laeuchlein und Fenchelchen traumhafte Bilder auf die Teller legen.

Nach Jahrzehnten solch seltsamer gastronomischer Verfeinerung hatten
immer mehr Feinschmecker Lust auf herzhafte Genuesse. Die
Nationalkuechen erlebten einen Aufschwung. Im Wettlauf um die
Gaestegunst schlug dabei die Kueche Italiens alle anderen um Laengen.
Sie schaffte es, aus unscheinbarsten Kuechenprodukten kulinarische
Koestlichkeiten zu zaubern. Olivenoel, Kraeuter und Gewuerze
genuegten dazu. Aus dem recht schwierig auszusprechenden 'courgette'
wurde das etwas zungengaengigere 'zucchini'. Das bislang bloss
fingerlange Gemuese durfte jetzt auch doppelt so lang und viermal so
dick werden, bevor es den Weg in die Kueche fand.

Noch immer hat das Junggemuese allerdings kaum einen Eigengeschmack
aufzuweisen. Man kann dies natuerlich auch positiv sehen. Denn an den
etwas faden 'zucchini' kann sich die Kuechenfantasie der Koeche
beweisen. Kulinatische Vorbilder gibt es bereits genug. Duenn
aufgeschnitten, kurz uebers Kreuz gegrillt und mit einer Spur Salz
und Oel mariniert, wird daraus ein einfaches Antipasto. Halbiert,
ausgehoehlt und mit ein wenig rassiger Fleischmischung gefuellt,
werden die 'Zucchini' zu einem Teil der beruehmten provenzalischen
'petit farci'. Klar laesst sich aus hauchduennen Zucchinischeiben ein
Salat machen. Wenig Haselnussoel, etwas Apfelessig und viel
Schnittlauch vollbringen ein kulinarisches Wunder! Und
Zucchinigratins sind eine koestliche Entdeckung. Dass sich fein
geriebenes Zucchinifleisch auch zu suessen und zu salzigen Kuchen
verarbeiten laesst, erstaunt niemanden. Selbst den salzigen,
knoblauchlastigen Brotaufstrich 'marmellata di zucchini' kennt
Italiens Provinzkueche.

Vom Einkauf der perfekten Zucchini:

GLATT UND FEST. Frische Zucchini besitzen eine glaenzende und glatte
Schale. Wenn die Schale stumpf und leicht runzelig ist, dann ist das
Exemplar alt. Frisches Zucchinigemuese hat eine knackige Struktur und
bricht leicht. Das Fleisch unter der saftig-gruenen Haut ist stets
weiss. Achten Sie beim Kauf auf die Produktionsdeklaration.
Freilandgemuese hat zwar ein weniger perfektes aeusseres als das
Gemuese aus Treibhaeusern, doch der feine Geschmack von
Freilandzucchini ist jenem von unter Glas herangewachsenen Zucchini
immer ueberlegen.

#AT Rene Gagnaux
#D 28.09.2001
#NI **
#NO Gepostet von: Rene Gagnaux
#NO EMail: r.gagnaux@tic.ch

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