Hartkaese (Info)

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  Milchprodukt
Zubereitung:
. Kleine Kaese-Geschichte:
Zunaechst sollte man glauben, Kaese gibt es seit es Milch gibt. Fast
stimmt das auch. Vorher allerdings musste der Mensch auf die Idee
kommen die Tiere nicht nur zu jagen und zu essen, sondern auch zu
zaehmen und fuer sich zu nutzen.
Man kann auf jeden Fall davon ausgehen, dass der Mensch, nachdem er
Kuehe, Schafe und Ziegen hielt, auch melkte wenn er Milch brauchte -
und dann schnell entdeckte, dass sich daraus auch Kaese herstellen
liess.
Die aeltesten bildlichen Darstellungen von Milch und Kaese sind
ueber 6000 Jahre alt. Da Kaese gegenueber der Milch den grossen
Vorteil hat, lange haltbar zu sein, konnte er gut auf die langen
Eroberungs- und Jagdzuege der Germanen, Roemer und Griechen
mitgenommen werden.
Der Durchbruch zur heutigen Kaesewirtschaft geschah Anfang des
letzten Jahrhunderts, als die Zentrifuge erfunden wurde und die
Kuehe auf Milchleistung gezuechtet wurden.

Grundsorten.
Zum Hartkaese zaehlen alle Kaesesorten, die einen festen bis sehr
festen Kaeseteig haben. Die verschiedenen Hartkaese enthalten
weniger Wasser als die weicheren Schnittkaese (ca. 50 % TM) oder
Weichkaese (ca. 40 % TM) und erreichen dadurch einen sehr viel
hoeheren Trockenmassegehalt von mindestens 60 %). Hartkaese haben
nicht nur eine wesentlich laengere Reifezeit (mind. 3-10 Monate) als
die Schnittkaese und Weichkaese, sie sind auch sehr lange haltbar.
In der Regel gilt: Je laenger die Reifezeit beim Hartkaese, um so
ausgepraegter wird der Geschmack. Ausserdem gibt Hartkaese mit
staerkerer Lochbildung (z. B. Emmentaler), geringer Lochbildung (z.
B. Bergkaese oder Greyerzer) und ohne Lochbildung (z. B. Parmesan
oder Chester).

Hartkaese-Vielfalt:
Es gibt unzaehlige Hartkaese-Sorten aus verschiedenen Laendern.
Diese sind
die Bekanntesten:
- Bergkaese oder Alpkaese werden in hoeheren Bergregionen
hergestellt. Der Allgaeuer Bergkaese (aus Rohmilch, ca. 45 % Fett i.
Tr.) zum Beispiel, reift kuehler und laenger als der Emmentaler und
hat daher auch eine kleinere Lochung. Bergkaese haben ein sehr
kraeftiges Aroma. (Uebrigens ist In Deutschland und Oesterreich
#Bergkaese# ein Oberbegriff, in der Schweiz traegt der Hartkaese
seinen Herkunftsnamen zum Beispiel Grindelwalder Kaese,...)
- Emmentaler (aus Rohmilch, ca. 45 % Fett i. Tr.) koennen Laibe von
40-130 kg haben und kommen als Originale aus der Schweiz und dem
Allgaeu. Sie haben eine regelmaessige kirschgrosser Lochung, sind im
Geschmack mild-aromatisch und nusskernartig und schmecken mit
zunehmender Reifung kraeftiger.
- Hartkaese nach Emmentaler Art (=Viereck-Kaese) sind aus
pasteurisierter Milch, haben eine kuerzere Reifezeit (bis 2 Monate),
eine weichere Konsistenz und ein milderes Aroma als der
Rohmilchkaese.
- Gruyere oder Greyerzer (aus Rohmilch, meist ueber 50 % Fett i.
Tr.) hat mit ca. 8 Monaten eine laengere Reifezeit und eignet sich
sehr gut zum Gratinieren, fuer Sossen und Fondues. Natuerlich
schmeckt der wuerzige Kaese mit dem kraeftigen Aroma auch sehr gut
pur zu Brot.
- Manchego (aus pasteurisierter Schafsmilch, ueber 50 % Fett i. Tr.)
ist der bekannteste Hartkaese aus Spanien. Er hat ein ausgepraegtes
Schafkaesearoma.
- Parmesan (aus Rohmilch, ca. 32 % Fett i. Tr.) gehoert zu den
haertesten Hartkaesen. Besonders gute Sorten koennen ueber 4 Jahre
gelagert sein und haben ein intensiv-wuerziges Aroma. Das
Herstellungsgebiet des Parmesankaese ist auf wenige Nordprovinzen
Italiens beschraenkt, die ihm auch den Namen geben; zum Beispiel
Parmigiano Reggiano (mehr 24 Monate Reifezeit) oder Grana padano
(10-18 Monate). Die meisten verwenden Parmesan gerieben zu
Pasta-Gerichten. Aber auch roh zum Brot gegessen oder in duennen
Scheiben gehobelt zum Salat schmeckt er einfach koestlich.

So wird Milch zu Hartkaese:
Als erstes wird die Milch auf ihre Kaeserei-Tauglichkeit untersucht:
Reinheit, Frische, Fettgehalt und bakteriologische Beschaffenheit
werden geprueft.
Dann wird der Fettgehalt der Milch eingestellt: Fuer fettarme Kaese
wird die Milch zur Magermilch entfettet, fuer fettere Kaese mit Rahm
aufgefettet. Anschliessend wird die Milch erhitzt (pasteurisiert),
um unerwuenschte Mikro-Organismen abzutoeten.
Fuer Rohmilchkaese wird unerhitzte aber gepruefte Milch verwendet.
Nun muss die Milch gerinnen und dickgelegt werden. Bei Hartkaese
geschieht dies mit der Hilfe von Lab. Dieses Enzym wird aus
Kaelbermaegen gewonnen, kann aber werden von Mikro-Organismen
gebildet oder gentechnisch produziert werden. Dann wird die feste
Masse (Gallert) geschnitten und geruehr: Die Fluessigkeit (Molke)
loest sich, die Kaesekoerner kleben zusammen (Bruch).
Die Trennung von Molke und Bruch erfolgt dann durch behutsames
Erhitzen, Ruehren und Kneten. Schliesslich wird die uebriggebliebene
Kaesemasse in Form gebracht (z. B. Emmentaler in Laibe von 40 bis
120 kg Gewicht), dann gepresst und in ein Salzbad gelegt. Durch das
Salz wird der Geschmack, die Rindenbildung und damit die Reifung
sowie die Haltbarkeit beeinflusst. Am Ende muss der Hartkaese in
besonderen Raeumen reifen.

Unterschiede zwischen Bio-Kaese und konventionellem Hartkaese:
Die Herstellung von Biokaese beginnt schon mit der Fuetterung und
der Aufzucht der Milchkuehe. Ausserdem wird zur Produktion von
Hartkaese nur Lab verwendet, das aus Kaelbermaegen oder von
Mikroorganismen gebildet wird. Dagegen sind in der konventionellen
Kaesereiwirtschaft auch Enzyme zugelassen, die von genmanipulierten
Bakterien erzeugt werden. Bio-Kaese ist generell gentechnik frei.
Auch Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe und Farbstoffe werden bei
Bio-Kaese nicht eingesetzt.

Zu den Fettangaben:
Die Fettangabe bezieht sich immer auf die Trockenmasse. Bei
Hartkaese ist aufgrund der hohen Trockenmasse der tatsaechliche
Fettgehalt ungefaehr 70 % des angegebenen Wertes: Hartkaese-Sorten
zum Beispiel mit 45 % Fett i. Tr. haben etwa 30 g Fett in 100g.

Gesundheit:

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