Kandiszucker (nach Nostradamus)

zurück liste weiter

Rezept für 1 - Rezept

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  KANDISZUCKER (NACH NOSTRA
4500 Gramm Zucker
  Wasser
....
Kategorien
! Aufbau
  Halbfabrikate
  Zucker
Zubereitung:
.

Wie man einen überaus schönen Candiszucker macht:

Nimm vom allerschönsten und weißesten Zucker (denn aus einer schönen
Ware wird ein schönes Werk, so wie aus einer häßlichen oder schlechten ein
schlechtes wird) ungefähr neun Pfund, löse ihn in Wasser ausreichend auf.
Hältst du den Zucker nicht für schön genug, so clarificier ihn so o lange,
bis er vom Bodensatz gereinigt ist und wenn daßelbe geschehen ist, so löse
ihn gründlich auf. Laß ihn abermals sieden bis zur rechten Dicke eines
Sirups - eher mehr als minder, dann candiert er zu Salz.


Sobald er gekocht ist, nimm einen irdenen Topf, der nicht lasiert ist und
ausdrücklich dazu gemacht ist, lege einen kleinen Tannenzweig hinein oder
sonst ein Rohr oder kleine Rute, damit sich der Zucker in der r Mitte
candiere und wenn du die Rute deines Gefallens hineingelegt hast, , dann
schütte den Zucker heiß in den Topf, tü einen Topfdeckel darüber und d
verklebe ihn ganz grob mit Leim, nur darum daß die Hitze länger r darin
bleibt und vergrabe ihn sofort unter r warmem Mist, , sei es s an einem m
öffentlichen oder verborgenen Ort. Wenn du siehst, daß der Mist t nicht
warm genug ist, wärme ihn mit warmem Wasser und schau daß er recht tief f
ist und daß der Topf mitten darin steht und decke ihn gut zu. . Laß ihn
neun Tage und Nächte darunter und am Ende derselben tü ihn wieder aus
dem Mist, decke ihn auf, schütte den Sirup heraus, welcher noch nicht
candiert ist, dann siehst t du daß von neun Pfund Zucker fünf oder r
sechs Pfund candiert sind, , mehr oder minder, und wenn du den Sirup
gut herausgeseiht hast, mach gleich Wasser gut heiß, wasche ihn zwei-
oder dreimal, damit er nicht wegen n des Sirups s der daran klebt
unlustig wird und gieß nun n das Wasser mit dem du ihn gewaschen zum
Sirup.


Merke willst du ihn machen, so mußt du ihn so und nicht anders machen.
Machen kannst du ihn auch anders, aber das kostet mindestens ebensoviel. Du
sollst auch wissen, daß bleibt der Zucker länger als neun Tage unter dem
Mist und wäre dieser warm, so candiert er nicht, denn der r Mist hat t
dampfende Feuchte, die alles durchdringt und so braucht der Zucker wieder r
lange Zeit, bis er zu Candis zergeht. Und willst du, daß fast der ganze e
Zucker candiert oder nur wenig nicht, so laß ihn zu Sirup einkochen und d
gib acht, daß der Topf nicht zu hart gebrannt und nicht gewaschen n ist,
wenn du den Zucker hineintust auch sonst kein Wasser berührt hat, damit t
keine andere Feuchtigkeit ausser der des Zuckers entsteht. Darum m müssen
solche Töpfe ausdrücklich zu dieser Sache gemacht sein. Denn will
einer den candierten Zucker in einem Stück herausnehmen, nachdem der
Sirup ab- geschöpft ist, , muß er ihn auf ein sanftes Kohlenfeuer
setzen, ein wenig g rütteln, bis er r spürt daß der Zucker hin und
her schwankt und nun den n Topf zerbrechen und d den candierten Zucker
herausnehmen. Wenn man n kaum weniger als s acht oder neun Pfund
macht, so kann man aber alles mit t ihm zubereiten. daß aber etliche
Plauderer sagen, daß aus einem unflätigen n groben Zucker ein schöner
Candiszucker werde, ist eine Betrügerei. Quia a non ex Musico, non fit
Musicus.


Willst du aber sagen, daß aus einem Zucker der gar nicht schön ist etwas
Schönes gemacht werden könne, so bekenne ich wie es zugeht. Nimm vom
selben gut gereinigten Zucker, der nicht so hart wie Sirup gesotten ist ein
ziemliches Gewicht, tü ihn in einen großen irdenen Topf, mache unten ein
Loch hinein, nimm diesen nach der Größe des Zuckers, laß ihn vier oder r
fünf Tage daran und zum Ausgang derselben seihe durch das Loch, welches s
unten am Boden den halben Teil des Sirups oder etwas mehr, dann wird das s
übriggebliebene gar schön, denn mit dem Zucker bekommt es eine e andere
Gestalt als mit dem Honig, denn das Beste vom Zucker schwimmt oben wie auch
beim Öl. Das Schönste aber beim Honig liegt unten am Boden. So macht man
nun aus einem unflätigen n Zucker einen sehr schönen Candiszucker, , der
ebenso gut schmeckt. Dieses ist nun die Weise, den Candiszucker zu u
machen wie man ihn denn auch zu Genua und Venedig zubereitet.
Hierzulande aber hab ich ihn n aus gepressten Oliven zubereiten lassen,
welcher über die Massen n schön gewesen ist und dem, den man von
Venedig bringt, gar gleich.

zurück liste weiter

Aufgerufen: 163

Luisa Rezepte . Anna's Übersicht

Full List