Sauermilchkäse mit Schmierenbildung, Quargel und Handkäse

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Rezept für 1 - Info

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  ERFA-T VON: GISELA BROMBE
  aus Internationaler Käsekund
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Kategorien
! Aufbau
  Käse
  Info
Zubereitung:
. Mainzer Handkäse, Bauernkäse, Korbkäse, Spitzkäse, Stangenkäse und Olmützer
Quargel unterscheiden sich im wesentlichen nur in Form und Größe
voneinander. Auch ein Harzer Roller wird gelegentlich anzutreffen sein,
wobei es der Fantasie eines jeden Einzelnen überlassen bleibt, eine
Beziehung zu dem singfreudigen Kanarienvogel dieses Namens herzustellen.

Nach der Käseverordung haben Olmützer Quargel ein Gewicht von 12 - 17
Gramm, die sonstigen Sauermilchkäse zwischen 25 und 125 Gramm. Die
Oberfläche aller dieser Käse ist glatt und hat eine goldgelbe bis
rötlichbraune Schmiere. Ihr geschmeidiger bis fester Teig ist weißlich bis
leicht gelb und weist sich durch einen milchsauen, milden bis pointiert
pikanten Geschmack und Geruch aus.

Der Sauermilchquark, aus dem die Käse hergestellt werden, wird zunächst
grob gemahlen. Dann werden Kochsalz und Reifungßalz, welche die
überschüssige Säure binden sollen, beigemengt. Während der folgenden
mehrstündigen Lagerung bei lockerer Schichtung beginnen dann schon die
Hefen mit dem Abbau von Säure. Vor dem Ausformen wird der Quark fein
gemahlen. Die ausgeformten Käschen, deren Oberfläche bereits durch
Wärmeeinwirkung geglättet ist, werden auf Horden ausgelegt, für zwei bis
drei Tage in einen Schwitzraum gebracht, damit sich auf der Oberfläche eine
Haut aus Hefen (Speckhaut, Fetthaut), die die Säuren des Quark abbauen
soll, bilden kann.

Sobald die Hefen ihre Arbeit verrichtet haben, wird geschmiert: Der Käser
reibt die einzelnen Exemplare mit einer Salzlösung ab, die
Rotschmiere-Kulturen enthält. Sobald die Käse abgetrocknet sind, müssen sie
noch zwei bis drei Tage reifen, dann können sie in den Handel gegeben
werden.

Harzer und Mainzer sind beliebt zu einer deftigen Mahlzeit, in Hessen liebt
man sie "angemacht" als "Handkäs mit Musik", zudem nichts besser paßt als
purer "Äppelwoi".

Olmützer Quargel:
Der Erzbischof Johannes von Morara soll in seiner Residenz in Olmütz (an
der oberen March in Mähren gelegen und seit 1061 Bischofssitz) schon diesen
Käse zum Frühstück eingenommen haben. Jahrhundertelang wurde der Käse nur
auf Bauernhöfen hergestellt, bis dann im Jahre 1770 die kommerziele
Erzeugung in dieser gewerbefleißigen Stadt aufgenommen wurde. Auch heute
noch ist der Olmützer Quargel in der ehemaligen Tschechoslowakei so beliebt
wie in Österreich und in Deutschland, wo er seit langem hergestellt wird.

Handkäse:
Die erste Sauermilchkäserei ist 1785 belegt, und um das Jahr 1820 soll der
Mainzer Handkäse von einer Bäuerin in Groß-Gerau erfunden worden sein. Sie
verkaufte ihr Produkt regelmäßig auf dem Markt in Mainz, wo der billige und
wohlschmeckende Käse reißenden Absatz fand. Als die fleißige Bäuerin
gestorben war, mußten die Mainzer zunächst auf Handkäse verzichten, bis
nach 1850 in Groß-Gerau (bei Darmstadt) wieder die Produktion aufgenommen
und bald durch eine von dem Gastwirt Frauser erfundene "Käsemaschine"
vereinfacht wurde.

In vielen Gegenden der Bundesrep. Deutschland sind die Handkäse aus der
Gegend um Mainz, aus den hessischen Landschaften Wetterau und Hüttenberg,
sowie die Harzer Käse aus der Umgebung von Hildesheim wegen ihres deftigen
Geschmacks und erdhaften Aromas eine willkommene Abwechslung zwischen den
vielen "feineren" Käsen.

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