Die Kunst Büffelmozzarella herzustellen, Teil 1 v. 2

zurück liste weiter

Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Mozzarella
....
Kategorien
! Aufbau
  Info
  Käse
  Mozzarella
Zubereitung:
. In den eng übereinander geschachtelten Häusern, die die gewundenen
Gaßen Neapels säumen, und in den Bauernkuechen der rauhen
Landschaft Kampaniens mit ihrem fruchtbaren Vulkanboden hat
Mozzarella seit langem einen festen Platz auf dem Speisezettel.
Niemand weiß genau, seit wann der Käse in Süditalien gemacht wird,
doch angeblich stellten die Römer bereits im Jahr 60 n. Chr. einen
ähnlichen Käse her, indem sie frische Milch mit Lab aus dem Magen
von Schafen oder Ziegen gerinnen ließen. Der Überlieferung zufolge
teilten im 3. Jahrhundert die Mönche von San Lorenzo di Capua Brot
und "Mozza"-Käse an die Hungrigen aus, die an die Klosterpforte
klopften. Im Laufe der Zeit wurde der weiche Mozzakäse, der
vermutlich von den Mönchen hergestellt wurde, unter dem Namen
"Mozzarella" bekannt. Das Wort leitet sich ab vom italienischen Verb
"mozzare", was soviel wie "abtrennen" bedeutet und auf das
Zerkleinern des Käses in handlichere Portionen verweist.

Der Übergang von Mozzarella aus Schafsmilch zu der heute als
authentisch betrachteten Version - d.h. Mozzarella aus sahniger
Büffelmilch -, erfolgte erst viele Jahrhunderte später, nachdem die
Mönche von San Lorenzo mit ihrem Käse berühmt geworden waren.
Indische Wasserbueffel, die in Südostasien in der freien Natur
leben, gelangten im 16. Jahrhundert erstmals nach Kampanien und
andere Regionen Süditaliens. Im milden, trockenen Klima fanden die
Tiere ideale Lebensbedingungen und gaben eine üppige und aromatische
Milch, aus der die Käser in der kampanischen Hauptstadt
Büffelmozzarella oder, wie man in Italien sagt, "Mozzarella di
bufala" machten.

Neben der sprichwörtlichen Leidenschaft der Neapolitaner für
Spaghetti und neben den köstlichen Eiertomaten, die als die besten
in ganz Italien gelten, wurde auch Büffelmozzarella zum Symbol für
Neapel. Im Lauf der Jahrhunderte sprach sich die Leidenschaft der
Neapolitaner für gutes Eßen und andere sinnliche Vergnügen herum.
Als im 19. Jahrhundert das Herz Italiens in Neapel schlug, wurden
neapolitanische Spezialitäten im ganzen Land beliebt. Während man
intellektülle oder künstlerische Intereßen in den antiken Stätten
Pompei oder Pozzuoli pflegen konnte, stillte man seinen kulinarischen
Hunger am besten in Neapel selbst. Zu jener Zeit konnte man bei einem
Bummel durch die schmalen Gaßen und über die Märkte ein ganzes
Bankett aus schmackhaften Speisen und köstlichen Kleinigkeiten
zusammenstellen: Spaghettistände servierten Teller mit dampfenden
Nudeln und einer Sauce aus saftigen Eiertomaten; andere Stände boten
würziges Gebäck und frische Meeresfrüchte an; der Gelatiere holte
Eiscreme aus seiner Truhe; und die allseits berühmten Bäcker
falteten knusprig gebackene Fladen mit Öl und Kräutern in handliche
Portionen. Pizza Napoli, wie sie heute in der ganzen Welt heißt,
wurde in Holzöfen gebacken und ursprünglich nur mit einem Schuss
Olivenöl, ein paar Kräutern und vielleicht noch ein paar gesalzenen
Sardellen serviert. Das Gericht hatte bereits mindestens zwei
Jahrhunderte lang Generationen von Neapolitanern ernährt, bevor 1899
das italienische Königspaar bei einem Besuch in Neapel Pizza
bestellte und damit seine Verbundenheit mit dem Volk kundtat. Die
Stadtchroniken berichten, daß der beauftragte Bäcker zu Ehren des
Königspaars ein Übriges tun wollte und die Pizza deshalb in den
italienischen Nationalfarben garnierte: mit dicken Scheiben weißem
Büffelmozzarella, roten Tomaten und grünen Basilikumblättern. Er
taufte seine Kreation nach der Königin Margherita, und so heißt
diese Pizza bis zum heutigen Tage.

Weiter: siehe Teil 2.

zurück liste weiter

Aufgerufen: 157

Luisa Rezepte . Anna's Übersicht

Full List