Die Kunst Büffelmozzarella herzustellen, Teil 2 v. 2

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Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Mozzarella
....
Kategorien
! Aufbau
  Info
  Käse
  Mozzarella
Zubereitung:
. Anfang: siehe Teil 1

Auch heute wird Mozzarella im Großen und Ganzen noch so hergestellt
wie damals, als der Käse auf jener ersten Pizza Margherita landete.
Wenn der Tag über den sanften Hügeln Kampaniens anbricht, wird die
Büffelmilch von den Bauernhoefen der Gegend an die kleinen
Käsereien in Neapel und Umgebung geliefert, die daraus täglich
frischen Mozzarella machen. Die Milch trifft unmittelbar nach
Tagesanbruch ein und wird in große Aluminiumtanks gegoßen, wobei
man 4,5 Liter Milch für ein Kilo Käse veranschlagt. Die Milch wird
3-4 Stunden lang auf 35 oC erhitzt, dann gibt man ein paar Tropfen
konzentrierte Labfluessigkeit hinzu, damit die Milch gerinnt. Dieser
Prozeß dauert etwa zwanzig Minuten. Das Gerinnungsmittel,
italienisch "caglio" (Lab), wird beim Schlachten aus der
Magenfluessigkeit von Schafen extrahiert und genauso wie zur
Römerzeit verwendet. Die geronnene Milch wird in kleinere Stücke
zerteilt, wobei ueberschuessiger, fluessiger Käse abgeschieden wird,
um daraus köstliche Büffelricotta zu machen. Der festere Käse
bleibt zurück und wird erhitzt, bis er die richtige elastische
Konsistenz erhält. Nach drei Stunden macht der Käser eine
Stichprobe. Mit einer Holzpalette schaufelt er einen Käsebrocken
heraus und übergießt ihn mit heißem Wasser. Wenn der Käse
mühelos über die Palette gleitet, ist er fertig. Wenn nicht, kommt
er in den Tank zurück und wird alle fünf Minuten geprüft, bis er
die gewünschte Reaktion zeigt. Nun wird der Käse von Hand zu Kugeln
gerollt, was die Käser während ihrer Lehrlingszeit lernen. Danach
wird der Käse mehrere Stunden in Salzlake eingelegt. Der Käse ist
fertig.

In Italien haben die Fans von Büffelmozzarella ihre
Lieblingskäsereien, die ihre ganz besonderen Wünsche erfüllen. Die
besten Käsereien sind in der Regel klein und richten ihr
Hauptaugenmerk auf Frische und Qualität ihrer Produkte. Im Idealfall
sind dies Familienbetriebe, die seit mindestens drei Generationen
bestehen und das Handwerk von Großvater zu Vater und Sohn
weitervererbt haben. Die Käsereien sollten nach Möglichkeit
höchstens eine halbe Autostunde von den Bauernhoefen, die die
Büffelmilch liefern, entfernt liegen, da die Milch lange Transporte
nur schlecht verträgt. Am wichtigsten ist jedoch, daß der
Herstellungsprozeß nur mit natürlichen Ingredienzen erfolgt. Einige
Großbetriebe behandeln die frische Milch, um die Lebensdaür von
Mozzarella von einigen Tagen auf einige Wochen zu erhöhen. Dieser
Käse besitzt jedoch eine festere Konsistenz und schmeckt weniger
aromatisch.

Natürlich hergestellter Büffelmozzarella hält sich nur vier oder
fünf Tage. Die Käsereien müssen daher dafür sorgen, daß ihr
Produkt rasch an Groß- und Einzelhändler und Restaurants vertrieben
wird. Hier kommt es auch auf den Einsatz der Verkäufer an, denn
letzten Endes entscheidet man sich für die bevorzugte Käserei.
Frisch gerollter Mozzarella ist acht bis zehn Stunden nach der
Herstellung am elastischsten und am besten. Man sollte ihn nach
Möglichkeit innerhalb der ersten zwei Tage eßen, wenn die zarte und
zugleich aromatische Büffelmilch heraustropft. Die Käsekugel sollte
mit weiß glänzender Büffelmilch überzogen sein und beim
Aufschneiden eine Molkespur hinterlaßen. Frischer Mozzarella muss
nach zarter, frisch vergorener Milch schmecken.

In Italien und anderen Ländern wird Mozzarella auch aus Kuhmilch
hergestellt; dieses Produkt kann letztendlich doch nicht mit der
üppigen und saftigen Version aus Büffelmilch mit ihrem Geschmack
nach Milch und der weichen, saftigen Konsistenz konkurrieren. Pur
oder mit ein paar Tomatenscheiben oder einer Handvoll Oliven bereitet
echter Büffelmozzarella wohl einen der köstlichsten Sommergenüsse.

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